Inhaltsverzeichnis
- Klimaschutz im Wald einfach erklärt
- Wie beeinflusst der Wald den Klimawandel?
- Welche Auswirkungen hat die Waldnutzung auf die Klimabilanz?
- Was versteht man unter Waldklima?
- Welche Probleme ergeben sich für den Wald aus dem Klimawandel?
- Wald & Klimaschutz: Kann der Wald das Klima retten?
- Fazit: Klimaschutz mit Wald: Naturnah bewirtschaftete, standortgerechte Mischwälder leisten den größten Beitrag
Wald kaufen – Das Wichtigste in Kürze:
- Wälder nehmen zum einen durch ihre Kohlenstoffspeicherung und zum anderen durch die Steuerung des Wasser- und Temperaturhaushaltes Einfluss auf den Klimawandel.
- Nachhaltige Holznutzung unter dem jährlichen Zuwachs erzielt den größten Substitutionseffekt und baut zusätzlich den Kohlenstoffspeicher im Holzvorrat auf.
- Ein intaktes Waldklima ist Voraussetzung für höhere Luftfeuchtigkeit und verringerte Temperaturen in Wäldern und deren direkter Umgebung.
- Die Auswirkungen des Klimawandels gefährden die Vitalität von Wäldern und somit den effektiven Beitrag zum Klimaschutz.
- Zur Erreichung der Klimaziele sind intakte Waldökosysteme, welche als Kohlenstoffsenke fungieren, unerlässlich.
Klimaschutz im Wald einfach erklärt
Der Wald wird oft mit dem Klimaschutz in Verbindung gebracht. Doch nicht jeder Wald dient dem Klima im gleichen Maße. Wichtige Faktoren für die Wirksamkeit des Klimaschutzes sind Baumartenzusammensetzung, Biodiversität und Bewirtschaftungsform. In den Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele vieler Regierungen spielt Wald als Kohlenstoffsenke eine wichtige Rolle. Im Gegensatz zu landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungsgebieten stellen Wälder die am geringsten vom Landnutzungswandel betroffenen Ökosysteme dar. Zu den vielfältigen Waldfunktionen und ökosystemaren Dienstleistungen zählen Luft- und Wasserreinigung ebenso wie die Bereitstellung des klimaneutralen, nachwachsenden Rohstoffes Holz.
Die Basis für einen Beitrag des Waldes zum Klimaschutz liegt jedoch in der Klimaresilienz. Nur biodiverse, standortgerechte Waldbestände können unter den Klimaveränderungen ihre Rolle als Kohlenstoffspeicher und Senke mittelfristig erfüllen. Die in Deutschland meist historisch begründeten Monokulturen müssen dazu in heterogene Mischwälder umgebaut werden.
Wie beeinflusst der Wald den Klimawandel?
Die Wirkung des Waldes auf den Klimaschutz und -wandel lässt sich in zwei Einflussbereiche unterteilen. Einerseits fungieren klimastabile, nachhaltig bewirtschaftete Mischwälder als Senke für klimawirksame Gase wie CO2. Außerdem machen Wälder die Folgen des Klimawandels für die Bevölkerung erträglicher.
Dem ersten Bereich liegt die Speicherung von Kohlenstoff in zuwachsendem Holz zugrunde. Jeder zusätzliche Kubikmeter Holz pro Hektar Waldfläche besteht zu 50% aus Kohlenstoff. Daher ist es erstrebenswert einen möglichst hohen Holzvorrat aufzubauen, ohne die Zerfallsphase zu erreichen, in der die Bäume absterben und von der CO2 Senke zur Quelle werden. Ein weiterer Faktor ist das Holz was auf einer Waldfläche zur langfristigen Nutzung geerntet wurde. Für die Dauer der Holznutzung kann dieses Holz die Speicherleistung der Waldfläche erweitern, ohne die maximale Vorratskapazität zu erreichen.
Der Einfluss des Waldes auf den Wasser- und Temperaturhaushalt stellt den zweiten wichtigen Einflussbereich dar. Besonders in dicht besiedelten Regionen kann Wald dem Temperaturanstieg und der Wasserknappheit im Rahmen des Klimawandels entgegenwirken. Gemeinsam mit der Bedeutung des Waldes für die Naherholung haben diese Faktoren überwiegend lokale Bedeutung.
Welche Auswirkungen hat die Waldnutzung auf die Klimabilanz?
Zur Beantwortung der Frage, ob Holznutzung die Klimabilanz einer Waldfläche verbessert oder verschlechtert müssen die Kohlenstoffkreisläufe ganzheitlich betrachtet werden. Ein nicht bewirtschafteter Wald speichert nur solange zusätzlichen Kohlenstoff, bis die Zerfallsphase einsetzt und der gebundene Kohlenstoff wieder freigesetzt wird. Wirtschaftswälder hingegen erreichen die Zerfallsphase deutlich später, da ein Teil des Zuwachses durch Holzernte entnommen wird.
Dieses Holz speichert bei längerfristiger Nutzung z.B. in Holzhäusern oder Möbeln das gebundene CO2 über den Zeitpunkt der Holzernte hinaus und ersetzt bei der energetischen Nutzung außerdem fossile Brennstoffe. Dieser Prozess wird als Substitutionseffekt bezeichnet und beschreibt die CO2 Einsparung, welche durch den Einsatz von Holz anstelle energieintensiver Baustoffe (Stahl, Beton) oder fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) entsteht.
Die Holznutzung spielt also ebenfalls eine entscheidende Rolle, wenn Wald zum Klimaschutz eingesetzt wird.
Was versteht man unter Waldklima?
Als Waldklima wird das charakteristische Innenklima bezeichnet, welches geschlossene, mehrschichtige und vitale Wälder ausbilden. Es unterscheidet sich messbar in Wasser- und Temperaturhaushalt von Offenland und Siedlungsgebiet.
Luftfeuchtigkeit
Im Rahmen der Fotosynthese verdunsten Bäume große Mengen an Wasser. Damit dieses Wasser im Kreislauf gehalten werden kann, muss der Abtransport durch Wind verhindert werden. Eine ausgeprägte Strauchschicht sowie Bäume in verschiedenen Altersklassen reduzieren die Windgeschwindigkeit deutlich und ermöglichen eine Rückführung des Wassers.
Temperatur
Die kühlende Wirkung der Wasserverdunstung durch die Bäume senkt in geschlossenen Waldbeständen außerdem die Temperaturen. Ein weiterer Faktor ist die Beschattung des Waldbodens durch das Kronendach. Somit verdampft weniger Wasser und die Wuchsbedingungen für vitale Waldbestände bleiben erhalten.
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Welche Probleme ergeben sich für den Wald aus dem Klimawandel?
Durch ein trockeneres und wärmeres Klima ändern sich die Wuchsbedingungen auf den Waldstandorten sehr schnell. Für Wälder werden dabei besonders die starken Wechselwirkungen zwischen den Prozessen und Kreisläufen zum Problem. Die Anpassungsfähigkeit der Baumarten wird erst über längere Zeiträume wirksam, besonders wenn diese durch Mischung verschiedene ökologische Nischen erschließen können. Das spielt insbesondere im Hinblick auf Wald als Klimaschutz eine wichtige Rolle.
Ohne gezielte Managementeingriffe durch Einbringung angepasster Baumarten, würden viele Bestände absterben und sich erst nach mehreren Jahrzehnten wieder natürlich regenerieren. Für die wirksame Bekämpfung des Klimawandels sind dauerhaft intakte Wälder zwingend erforderlich. Eine großflächige Umwandlung von Waldflächen als Kohlenstoffsenken in Kohlenstoffquellen würde den Teufelskreis schließen und das Klima noch trockener und wärmer machen.
Wald & Klimaschutz: Kann der Wald das Klima retten?
Die Klimafunktionen von Wäldern sind vielfältig und leisten einen elementaren Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels. Doch Wald als Klimaschutz – geht das? Von einer Klimarettung alleine durch den Wald kann jedoch nicht die Rede sein. Vielmehr dient der klimaresistente Waldumbau und die Aufforstung degradierter Waldflächen als ein wichtiger Baustein zum Klimaschutz. Investments in diesen Prozess können dabei als Hebel wirken und die nachhaltige Handlungsbereitschaft von privaten und institutionellen Investoren zum Ausdruck bringen.
Umgekehrt ergibt die Fragestellung durchaus Sinn: Der Klimaschutz ohne effektiven Schutz des Waldes als Kohlenstoffsenke ist nach dem aktuellen Stand der Forschung aussichtslos. Für Deutschland bedeutet das im Besonderen den bereits eingeleiteten Prozess des Waldumbaus schneller voran zu treiben. Fichten- und Kiefernmonokulturen sind stärker als je zuvor von Klimaschäden betroffen und müssen durch Einbringung standortgerechter Mischbaumarten bestmöglich auf den Klimawandel vorbereitet werden.
Fazit: Klimaschutz mit Wald: Naturnah bewirtschaftete, standortgerechte Mischwälder leisten den größten Beitrag
Die Herausforderungen des Klimawandels sind zu groß für einfache Lösungen. Die Lösungsansätze sind vielfältig und können nur im Verbund zum Ziel führen. Den Wäldern der Erde und ihrer Bewirtschaftung kommt dabei eine enorm wichtige Rolle zu. Die Abwägung zwischen Holznutzung und Kohlenstoffspeicherung durch Vorratsaufbau stehen dabei nicht im Gegensatz zu einander, sondern bietet in Kombination die ganzheitlich effektivste Bewirtschaftungsform.
Neben dem Beitrag als globale Kohlenstoffsenke sind die Effekte auf den lokalen Wasser- und Temperaturhaushalt bei der Bewirtschaftung ebenfalls zu berücksichtigen. Die nachhaltige Waldwirtschaft mit Verzicht auf Kahlschläge ermöglicht ein intaktes Waldinnenklima und ebnet den Weg für einen klimaresilienten Waldumbau. Als Katalysator für diese Entwicklungen spielen auch neuartige Investments in nachhaltige Forstwirtschaft eine entscheidende Rolle. In Deutschland befindet sich diese Entwicklung bereits auf einem guten Weg, global besteht massiver Handlungsbedarf. Der Klimawandel wartet nicht.